
SPIRITISMUS-SCHWEIZ
Was ist Spiritismus?
Vorwort:
Er gehört zu unserem Leben. Er wurde nicht erfunden, sondern er wurde erschaffen schon als die Welt in der Planung war. Er ist nicht veränderbar, denn genau wie die Natur, kann man ihn nicht umplanen. Er ist festgemeisselt wie die 10 empfangenen Gebote an Moses. Deshalb gehört er auch zur Entwicklung der Menschheit dazu. Er wurde nicht für eine Gruppe oder Rasse erschaffen, sondern wird für alle Menschen eingesetzt.
Aber was will der Spiritismus mit uns machen? Er möchte, dass man bei sich selbst sucht und erforscht. Durch die eigene Überzeugung erreicht man jede weitere Stufe und kommt so dem Ziel näher. Der Spiritismus zwingt und drängt nicht. Jeder hat sein eigenes Tempo und Entwicklungsstand. Er hat Geduld, denn er ist immer da. Aber wo ist er denn? Er ist in den Naturgesetzen. Nicht die materiellen Gesetze, sondern die immateriellen.
Aber wie kann man denn die kennen, wenn man nicht sie sehen und berühren kann? Man kann sie fühlen. Wer Hass bei sich entwickelt, spürt es. Wer Liebe entwickelt, spürt es auch. Das ist ein Gesetz. Aber wie kann ich mich denn entwickeln? Durch die genaue Ausführung der Gesetze. Sie stehen für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Ist es recht, ein Kind zu schlagen? Ist es richtig, den Bruder schlecht zu reden? Wo ist die Gerechtigkeit für die beiden? Der Spiritismus erklärt, dass nichts ohne Folgen bleibt. Alles hat seine Auswirkungen gemäss unseren Handlungen. Aber wie, wenn sich das Kind und der Bruder nicht wehren können? Alle Taten werden bei uns selbst registriert und wenn deren Tragweite uns nicht in diesem Leben erreicht, erreicht sie uns im nächsten. Das ist die Gerechtigkeit!
Der Spiritismus erklärt auch, wieso der eigene Wille über dem göttlichen steht. Wir wurden naiv und unwissend erschaffen. Durch unser eigenes Tun lernen wir und sammeln unsere Erfahrungen. Und wenn wir es nicht lernen wollen und durch nichts tun weiter kommen möchten, behindern wir uns selber. Dadurch werden wir es beim nächsten Mal schwieriger haben, bis wir merken, dass wir doch etwas tun sollten. Das ist der freie Wille! Unser Schöpfer gibt uns aber immer Hinweise und Trost. Wie ein Vater eben. Auch gehört dazu, dass wir den Willen des Nächsten respektieren. Auch wenn es für uns manchmal absurd klingt, ist es das für den anderen vielleicht nicht. Aber was wir dabei tun können, ist ihn zu begleiten und Nächstenliebe zu geben.
Der Himmel hört immer uns zu, die erhabenen Geistwesen sind immer da, aber die Wolken der Menschen verhindern die Sicht. Die Wolken sind die Gedanken der Menschen. Jeder Gedanke formt eine Energie. Diese wird in unserem Geist geformt und fliesst durch unseren Körper und geht nach draussen. In der Umgebung kann sie sich fortbewegen oder auch bleiben, wo man ist. Die Gedanken können andere anziehen oder zurückweisen. Man kann sie nicht sehen, aber die Folgen spüren. Jemand, der den ganzen Tag mürrisch ist, wird es nicht leicht haben, sich davon zu lösen. Denn die Unterstützung, die im Helfen könnte, kommt nicht gut an ihn ran. Nur durch den eigenen Willen, kann man den Kreis durchbrechen. Es haben sich schon viele gefragt, wieso es so schwierig ist, da raus zu kommen. Das Schwierige ist, dass der Mensch nichts glaubt, ohne davon überzeugt zu sein. Aber wie kann er sich selber überzeugen, wenn er so gefangen ist? Nur durch die Liebe. Durch sie erfährt man Sachen, die man vorher nie gekannt hatte. Sie wirkt wie ein goldenes, heisses Feuer, begleitet mit starken Emotionen, die uns umhüllen und die uns so durchdringen, dass man ins Taumeln kommt und eine Bresche sich öffnet und man kurz seinen Willen vergisst. Durch diese Energieladung hat man dann einen Vergleich mit dem vorherigen Zustand und möchte diese dann nicht mehr missen! Das ist die Barmherzigkeit!
Durch dieses Gesetz erfährt man, dass es einem nachher viel leichter fällt, Dinge zu akzeptieren, die in einem vorher Unverständnisse hervorruften. Unser Weg wird uns klarer erscheinen, und wir sehen besser die Zusammenhänge im Universum.
Spiritistische Lehre:
Was er ist
Es sind die in den Werken von Allan Kardec enthaltenen Prinzipien und Gesetze, die von den höheren Geistern offenbart wurden. Diese Werke bilden die sogenannte „Spiritistische Kodifikation“: Das Buch der Geister, Das Buch der Medien, Das Evangelium im Licht des Spiritismus, Der Himmel und die Hölle und Die Genesis.
„Der Spiritismus ist eine Wissenschaft, die sowohl die Natur, den Ursprung und das Schicksal der Geister, als auch ihre Beziehungen mit der physischen Welt erforscht“. Allan Kardec (Über das Wesen des Spiritismus – Präambel)
„Der Spiritismus verwirklicht, was Jesus über den versprochenen Tröster sagte: Kenntnis über die Dinge, indem er den Menschen erklärt woher er kommt, wohin er geht und warum er auf der Erde ist; er ruft den Menschen zu den wahren Prinzipien des Gesetzes Gottes und tröstet durch den Glauben und die Hoffnung“. Allan Kardec (Das Evangelium im Licht des Spiritismus – Kap. VI – 4).
Was er offenbart
Er offenbart neue und tiefere Ansichten in Bezug auf Gott, auf das Universum, auf den Menschen, auf Geister und auf die Gesetze, die das Leben regeln.
Er offenbart noch, was wir sind, woher wir kamen, wohin wir gehen werden, was das Ziel unserer irdischen Existenz ist und welchen Sinn Schmerzen und Leiden haben.
Was er umfasst
Indem er neue Ansichten über den Menschen und alles um ihn herum bringt, beschäftigt sich der Spiritismus mit allen Bereichen des Wissens, der Aktivitäten und des Verhaltens des Menschen, und öffnet eine neue Ära für die Erneuerung der Menschheit.
Er kann und soll gelernt, analysiert und in allen grundlegenden Aspekten des Lebens geübt werden, wie beispielsweise wissenschaftlich, philosophisch, religiös, ethisch, moralisch, erzieherisch und gesellschaftlich.
Seine grundlegenden Lehren
Gott ist die höchste Intelligenz und der Ursprung von allem. Er ist ewig, unveränderlich, immateriell, einzig, allmächtig, souverän gerecht und gut.
Das Universum ist die Schöpfung Gottes. Es umfasst alle denkenden und nicht denkenden, beseelten und nicht beseelten, materiellen und immateriellen Wesen.
Ausser der physischen Welt, die der Lebensraum der inkarnierten Geister – also der Menschen – ist, gibt es die geistige Welt, die der Lebensraum der nicht inkarnierten Geister ist.
Im Universum gibt es andere bewohnte Welten, in denen Wesen unterschiedlicher Entwicklungsstadien leben: dem Menschen gleich, mehr entwickelt und weniger entwickelt als der Mensch.
Alle Naturgesetze sind göttliche Gesetze, denn Gott ist ihr Schöpfer. Sie umfassen sowohl die physischen als auch die moralischen Gesetze.
Der Mensch ist ein inkarnierter Geist in einem materiellen Körper. Der Perisprit (Astralkörper) ist der halbmaterielle Körper, der den Geist mit dem materiellen Körper verbindet.
Die Geister sind die intelligenten Wesen der Schöpfung. Sie bilden die geistige Welt, die vor allem physischen Sein gewesen ist und alles Materielle überdauern wird.
Die Geister werden einfach und unwissend erschaffen. Sie entwickeln sich intellektuell und moralisch, indem sie von einer niederen zu einer höheren Ebene aufsteigen, bis sie die Vollkommenheit erreicht haben, bei der sie eine unveränderliche Freude geniessen.
Die Geister bewahren ihre Individualität vor, während und nach jeder neuen Inkarnation.
Die Geister reinkarnieren so viele Male, wie es für ihre eigene Entwicklung notwendig ist.
Die Geister entwickeln sich immer. In ihren vielfachen körperlichen Existenzen können sie stehen bleiben. Sie entwickeln sich aber nie zurück. Die Schnelligkeit ihrer intellektuellen und moralischen Fortschritte ist abhängig von den Bemühungen, die sie auf sich nehmen, um die Vollkommenheit zu erlangen.
Die Geister gehören verschiedenen Klassen an, je nach dem Grad der Vollkommenheit, den sie erreicht haben: Reine Geister, die schon die höchste Vollkommenheit erreicht haben; Gute Geister, bei denen der Wunsch nach dem Guten überwiegt; Unvollkommene Geister, die charakterisiert sind durch die Unwissenheit, den Wunsch nach dem Bösen und die niederen Leidenschaften.
Die Beziehungen zwischen den Geistern und den Menschen sind dauerhaft und existierten schon immer. Die guten Geister beeinflussen uns zum Guten, geben uns die Unterstützung in den Prüfungen des Lebens und helfen uns, diese Prüfungen mit Mut und Ergebenheit zu bestehen. Die unvollkommenen Geister treiben uns zum Fehlverhalten an.
Jesus ist der Weg und das Vorbild für die ganze Menschheit. Und das, was Er uns gelehrt und vorgelebt hat, ist der reinste Ausdruck des göttlichen Gesetzes.
Die Moral Christi, die im Evangelium enthalten ist, ist der Leitfaden für die sichere Entwicklung aller Menschen. Die Praxis der christlichen Moral ist zugleich die Lösung für alle menschlichen Probleme und das Ziel, das die Menschheit erreichen soll.
Der Mensch besitzt den freien Willen zu handeln, ist aber für die Konsequenzen seiner Taten verantwortlich.
Das künftige Leben bringt dem Menschen Strafen und Belohnungen, entsprechend seinem Verhalten gegenüber dem göttlichen Gesetz.
Das Gebet ist ein Akt der Anbetung Gottes. Die Anbetung liegt im Gesetz der Natur und geht aus einem dem Menschen angeborenen Gefühl hervor, wie auch die angeborene Ahnung der Existenz des Schöpfers.
Das Gebet macht den Menschen besser. Derjenige, der mit Inbrunst und Vertrauen betet, macht sich selbst widerstandsfähiger gegen die Versuchung des Bösen und Gott sendet ihm gute Geister, um ihm zu helfen. Das ist eine Hilfe, die ihm nie verweigert wird, wenn er mit Aufrichtigkeit darum bittet.
Spiritistische Praxis
Alle spiritistische Praxis ist kostenlos, so wie es der moralische Grundsatz des Evangeliums lehrt: „Gebt umsonst, was ihr umsonst empfangen habt.“
Die spiritistische Praxis wird mit Einfachheit und ohne äußerlichen Kult ausgeführt, nach dem christlichen Prinzip, dass Gott im Geist und in der Wahrheit angebetet werden soll.
Der Spiritismus hat keine Priester und gebraucht in seinen Sitzungen und in seiner Praxis: weder Altäre, Bilder, Traggerüste, Kerzen, Prozessionen, Sakramente, Sündenvergebung, Paramente, alkoholische oder halluzinogene Getränke, Weihrauch, Tabak, Talismane, Amulette, Horoskope, das Kartenlegen, Pyramiden, Kristalle, noch Rituale oder andere Formen des äußerlichen Kultes.
Der Spiritismus zwingt seine Prinzipien nicht auf. Er lädt die Interessenten ein, ihn kennenzulernen und seine Lehren, bevor sie sie akzeptieren, diese mit Hilfe der Vernunft zu überprüfen.
Die Medialität, die die Kommunikation zwischen den Geistern und den Menschen ermöglicht, ist eine Gabe, die viele Personen von Geburt an in sich tragen, unabhängig von der Religion oder religiöse Lebensrichtung, die sie angenommen haben.
Die spiritistische Praxis der Medialität (Mediumnität) ist nur diejenige, die auf den Prinzipien der Spiritistischen Lehre basiert und in Übereinstimmung mit der christlichen Moral ausgeübt wird.
Der Spiritismus respektiert alle Religionen und Lehren, schätzt alle Anstrengungen für die Ausübung des Guten und arbeitet für die Verbrüderung und für den Frieden zwischen den Völkern und unter allen Menschen, unabhängig von ihrer Rasse, Hautfarbe, Staatsangehörigkeit, Glaube, Gesellschaft- oder Kulturebene. Er erkennt noch, dass „der wahrhaft gute Mensch derjenige ist, der das Gesetz der Gerechtigkeit, der Liebe und der Nächstenliebe in seiner höchsten Reinheit befolgt“.
"Geboren werden, sterben, wiedergeboren werden und sich immer weiter entwickeln, so ist das Gesetz"
"Unerschütterlicher Glaube ist nur der, der zu allen Zeiten der Menschheit der Vernunft gegenüber treten kann"
Allan Kardec
Das Studieren der Werke Allan Kardecs ist grundlegend für die richtige Kenntnis der Spiritistischen Lehre. Die folgenden Bücher bilden die wesentliche Literatur:
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Das Buch der Geister
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Das Buch der Medien
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Das Evangelium im Licht des Spiritismus
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Der Himmel und die Hölle
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Die Genesis